Es gibt viele Kapstädter, die schon Jahrzehnte nicht mehr auf den Tafelberg gewesen sind, dafür aber umso öfter auf dem Signal Hill. Dieser Bergrücken liegt parallel zum Atlantic Seaboard mit dem Stadtteilen Sea Point und Green Point. An seinen Hängen ist nur vereinzelt ein Baum zu sehen, die Vegetation ist vorrangig Fynbos.
Signal Hill ist erstreckt sich über etwa 5 Kilometer. An der Spitze gibt es mehrere Aussichtspunkte, die wunderschöne Blicke auf die Victoria & Alfred Waterfront, das Kapstädter Stadtzentrum und Robben Island ermöglichen. Am späten Nachmittag bzw. Abend versammeln sich hunderte Personen, um den Sonnenuntergang über dem Meer bei einem Gläschen Wein zu betrachten. Da eine Straße bis auf den Signal Hill führt und es oben einen Parkplatz gibt, ist der Zugang so einfach wie komfortabel. Wanderlustige können aber auch von Sea Point aus in etwa einer Stunde auf den Signal Hill wandern.
Der Kamm des Signal Hill ist eine beliebte Joggingstrecke am frühen Morgen und späten Abend. Auf der Ostseite mit Zugang über das Bo-Kaap kann die High Noon Gun betrachtet werden.
Die Silhouette von Kapstadt wird von 3 Bergen gekennzeichnet. Der alles überragende und in aller Welt bekannte Berg ist der Tafelberg. Östlich des Stadtzentrums befindet sich der 1002 m hohe Devil’s Peak, ein Paradies für Wanderer. Westlich der City Bowl ist ein weiterer Berg gelegen, der 350 m hohe Signal Hill. Dieses hat an der südlichen Spitze einen etwa 600 m hohen Felsen.
Mit etwas Phantasie kann man bei diesem Bergmassiv einen liegenden Tierkörper mit Kopf erkennen. So entstand auch ein weiterer Name für den Bergrücken – der Körper des Löwen, auf Englisch Lion´s Rump. Der Fels am Ende des Massivs wird Löwenkopf genannt – Lions Head.
Wie sieht es oben auf dem Signal Hill aus ?
Signal Hill ist fast komplett unbewaldet, die vorherrschende Vegetation ist Fynbos. Nur ein Streifen von Bäumen trotzt den regelmäßigen Feuern, die inmitten der Stadtgrenzen von Kapstadt alle Jahre ausbrechen. Der Bergrücken ist mehrere Kilometer lang und trennt die Innenstadt von den am Atlantik liegenden Stadtteilen des Atlantic Seaboard. Es führt eine öffentliche Straße auf dem Kamm bis an die Spitze des Hügels. Vom Kamm des Signal Hills erhalten Einheimische und Besucher phantastische Blicke auf Kapstadt.
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Vom Signal Hill hat man eine fantastische Aussicht
Touristische Highlights wie der Tafelberg, die Victoria & Alfred Waterfront und Robben Island sind von hier oben aus hervorragend zu sehen. Ein Blick auf die Seitenflanke des Tafelberges, die 12 Apostel, bleibt auch unvergeßlich. Signal Hill kann vom Kapstädter Stadtteil Sea Point bequem auf Pfaden erklommen werden. Es dauert etwa 30 Minuten.
In der Vergangenheit wurde der Hügel als Beobachtungspunkt genutzt. Ankommende Segelschiffe wurden den Kapstädter durch einen Kanonenschuss bekannt gegeben. Noch heute sind auf dem Signal Hill Kanonen stationiert, die dieser Tradition gedenken. Es handelt sich dabei um die High Noon Gun, welche täglich um 12 Uhr einen Kanonenschuss abgibt.
High Noon Gun auf dem Signal Hill
12 Uhr mittags hört man im Stadtzentrum von Kapstadt einen Knall, den man als Tourist zuerst nicht richtig zuordnen kann. Dabei handelt es sich um den Abschuß einer Kanone, auch bekannt als „Noon gun“. Seit 1900 wird unterhalb des Signal Hill aus historischen Kanonen gefeuert. Wer über die Military Road im Bo-Kaap läuft, erreicht die Abschussstelle und kann den mittäglichen Schuß beobachten.
Warum es diesen 12 Uhr Schuß gibt? Tradition. Der Signal Hill war in den ersten Jahrhunderten nach Gründung der Siedlung der Aussichtspunkt auf die Tafelbucht. Im Falle von Schiffssichtungen erfolgte eine Warnung mittels Kanonenschuß und Hissen einer Flagge an die Bewohnern und die Stadtverteidiger. In den meisten Fällen handelt es sich dabei jedoch um Handelsschiffe, welche sich auf dem Weg nach Asien befanden und hier einen Zwischenstopp einlegen wollten.
Die Noon – Gun sollte die Kapstädter Bevölkerung bei Angriffen warnen
Kapstadt wurde ursprünglich als Versorgungsbasis für die Segelschiffe der Ostindischen Handelskompanie gegründet. Militärische
Angriffe über die Tafelbucht erfolgTen jedoch nie, deswegen kam es nie zu einem militärischen Einsatz der Kanonen. Mit der Besetzung Kapstadt durch die Engländer entfiel die Warnfunktion der Kanonen. Die Engländer nutzten clevererweise den Hintereingang über die False Bay, als sie Kapstadt eroberten.
Nach der Übernahme durch die Briten verwandte man die Kanonen als Zeitsignal für die ankernden Schiffe, mit deren Angaben die Chronometer neu justiert werden konnten. Ab 1864 erfolgte die Zündung durch das südafrikanische astronomische Observatorium in Observatory. Seit dieser Zeit wird die Kanone durch die Marine geladen und vom Observatorium fern gezündet. Bis zum heutigen Tag summierte sich dies auf etwa 68.000 Schüsse.
Sonnenuntergang geniessen hier oben
Für die meisten Kapstädter ist der Signal Hill der wahre Hausberg und nicht der Tafelberg. Hier oben veranstalten sie Picknicks und genießen den Sonnenuntergang. Kurz vor Sonnenuntergang ist deshalb der Andrang besonders hoch. Dann versammeln sich Hunderte auf einer großen Wiese, trinken ein Gläschen Wein (was eigentlich in der Öffentlichkeit verboten ist) und geniessen das Naturspektakel. Vom Signall Hill starten auch die Gleitschirmflieger auf ihren Sinkflug Richtung Clifton. Der Flug über die Stadtteile Sea Point, Green Point und Clifton ist ein besonderes Erlebnis.
Der Aufstieg auf den Lion´s Head, der Spitze des Signal Hill
Touristen, die etwas länger in Kapstadt verweilen, sollten einen Aufstieg auf den Lions Head unternehmen. Dafür sind etwa 1 Stunde einzukalkulieren. Alle Wanderer auf den Fels sollten sportlich sein, da die letzten Hundert Höhenmeter richtiges Kraxeln erfordert. Auf dem Plateau erwartet den Bezwinger des Felsens dann ein atemberaubendes Panorama. Die Ausblicke in die verschiedenen Richtungen sind unbeschreiblich. Man hat einen wunderbaren Blick auf Robben Island, Clifton, Camps Bay, die 12 Apostel, den Tafelberg, die City Bowl, Sea Point, Green Point und die Victoria & Alfred Waterfront. An Mondnächten ist es sogar erlaubt, in der Nacht auf den Berg zu klettern, ein kaum noch zu überbietendes Abenteuer in einer Stadt.