Simon’s Town ist von Kapstadt aus gut mit dem Vorortzug erreichbar. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Die Bahn kann tagsüber in der Gruppe ohne Bedenken von Touristen genutzt werden (nur Erste Klasse nutzen). Vom Bahnhof sind es dann etwa 500 m bis zur Innenstadt. Dort finden sich noch viele viktorianische und kapholländische Häuser. Simon’s Town hat noch seinen ureigenen englischen Charme, welcher sich nach der Eroberung durch die Briten 1806 entwickelte.Viele Touristen besuchen Simon´s Town im Rahmen einer organisierten Kaphalbinsel – Tour. Auf der Fahrt zum Kap der guten Hoffnung wird immer ein Stop in diesem Städtchen eingelegt.
Simon’s Town – Ein bedeutender südafrikanischer Marinestützpunkt
Da insbesondere im südlichen Winter starke Stürme am Kap der guten Hoffnung vorherrschen, suchten die Holländer im 18. Jahrhundert hier in der False Bay einen sicheren Ankerplatz für ihre Schiffe. Um diesen Platz herum wurde dann Simonstad gegründet, benannt nach Simon van der Steel, einem der Gouverneure der Kapprovinz. Die Briten benannten den Ort dann in Simons Town um. Sie errichteten hier einen der bedeutendsten britischen Marinestützpunkte. In den 1950er Jahren wurde der Hafen dann von der südafrikanischen Marine übernommen und ist heute deren wichtigster Standort. Jedes Jahr im Frühjahr besteht die Möglichkeit, die Korvetten und U-Boote der Marine bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen. Es gibt im Ort ein kleines Museum, welches sich mit der Geschichte der südafrikanischen Marine beschäftigt. Das Museum „South African Naval Museum“ ist täglich geöffnet.
Eine Bewertung einer Lesern des Blogs: „Ich habe das Museum das letzte Mal vor 20 Jahren besucht und seitdem hat es sich erheblich verbessert, dank der Menschen, die entschlossen sind, die reiche Geschichte unserer Marine trotz des Widerstands einiger Seiten, sie zu verwässern oder zu zerstören, zu bewahren. Die Ausstellung ist umfangreich, informativ und schön gestaltet. Es ist erfrischend, in einer Zeit, in der junge Südafrikaner sich im Allgemeinen nicht darüber im Klaren sind, dass Südafrika neben der *Apartheid* eine lange und interessante Geschichte hat, auf echte Geschichte zu stoßen.“
Die historische Meile von Simon´s Town mit der Vielzahl alter Gebäude
Die Straßenzüge mit den alten Gebäuden erstrecken sich entlang der M4 Main Road, beginnend an der Simon’s Town Railway Station Goods Depot bis zur Belmont Road. Im weiteren Sinne gehören hierzu auch die Station Road, die St. George’s Street und die Queen’s Road. Einige dieser Gebäude wurden bereits in den 1740er Jahren errichtetet, der Großteil jedoch um 1820. In dieser Zeit wurde Simon’s Town eine von Kapstadt eigenständige Stadt, deren Einwohner durch den Hafen zu Reichtum kamen, der durch die Häuser auch gezeigt werden sollte. Kennzeichen dieser Gebäude im viktorianischen Stil sind die gusseisernen Balkonen, die von schlanken Gusseisensäulen getragen werden und die dekorative Gusseisengeländern. Für architekturbegeistere Urlauber ist der Besuch von Simon’s Town ein Genuß. Ähnliche Gebäude finden sich auch auf der Long Street in der Kapstädter Innenstadt.
Die Waterfront von Simon´s Town
Der Quayside ist das touristische Zentrum der Stadt. Es handelt sich hier um eine Miniaturvariante der Kapstädter Waterfront mit Geschäften, Restaurants und Plätzen, von wo man Hafentreiben beobachten kann. Auf dem Platz befindet sich das Standbild einer dänischen Dogge mit Namen Just Nuisance. Dieser Hund erlangte als treuer Begleiter & Maskottchen der Soldaten in den 1940er Jahren eine gewisse Berühmtheit. Nette Restaurants laden hier zu Verweilen ein.
Eine Aussage einer Leserin: Hier steht die Statue von Just Nuisance, und am Platz gibt es mehrere gute Restaurants. Wir haben bei Bertha’s gleich links vom Platz am Hafen gegessen und es war wirklich entspannend und angenehm. Auf dem Platz gab es lokale Händler, die die üblichen Souvenirs verkaufen, sie waren freundlich und nicht aufdringlich. Vergessen Sie nicht, einen Blick auf die Hauptstraße zu werfen und sich die ungewöhnliche Architektur der Gebäude anzuschauen, die ein wenig an den Wild-West-Stil erinnert. Wir hatten keine Zeit, aber ich wäre gern durch ein paar Läden schlendern.
Aktivitäten in Simon’s Town
Als eine an der False Bay, somit am Meer gelegene Stadt, bietet Simon’s Town natürlich diverse Betätigungen auf dem Meer.
- Man kann mit einem Kayak zu der Pinguinkolonie paddeln
- Ausflugsboote fahren hinaus auf das Meer
- Es besteht die Möglichkeit Standup Paddling zu betreiben
- Hochseefischen ist eine Option, von hier starten die Boote hinaus auf die False Bay
- Es gibt für Taucher eine Tauchbasis vor Ort
- Expeditionen zu den Weissen Haien werden angeboten
Strände in Simon’s Town
Es gibt einige kleinere Strände am Stadtrand, die sich jedoch nicht wirklich für einen Strandaufenthalt anbieten.
Übernachten in Simon’s Town
Es finden sich vor Ort eine Vielzahl an Gasthäusern und kleinere Hotels, die für Touristen in Frage kommen. Der Ort eignet sich insbesondere für Diejenige, die dem Gewusel der Metropole Kapstadt entkommen wollen. Das Preisnineau der Unterkünfte ist auch niedriger als in Kapstadt. Einige Empfehlungen für Hotels & Lodges finden sich in dem verlinken Artikel. Beliebte Restaurants sind das „The Lighthouse Cafe“ in der Georges Street und das Saveur in der Wharf Street.
Pinguine am Bolders Beach
Für die meisten Besucher ist jedoch der Bolders Beach das absolute Highlight von Simons Town. Er befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt, ist aber immer noch zu Fuß zu erreichen. Dort gibt es eine Kolonie von Brillenpinguinen. Auf Holzstegen bewegen sich die Besucher neben und oberhalb der Nistplätze dieser putzigen Tierchen. Die Anzahl der Pinguine variiert mit den
Jahren, es sind jedoch über Tausend. Ein Teil des Strandes ist von riesigen Granitfelsen bedeckt. Dort kann man sich hinsetzen und die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Da sie relativ neugierig sind, kommen sie bis auf wenige Zentimeter an einen heran. In dem Bereich der Felsblöcken bietet sich sogar die Möglichkeit, mit den Pinguinen im Meer zu baden.
Wie die Pinguine nach Simon´s Town kamen
Die ersten Jahre liebten die Anwohner die possierlichen Pinguine, die sich nach Simon´s Town verlaufen hatten. Es sieht so putzig aus, wenn die kleinen Tierchen so am Strand entlang watscheln. Gemeint ist der Strand von Boulders Beach im Stadtteil Simon´s Town, etwa 45 Autominuten von der Kapstädter Innenstadt entfernt. Zwischen den vielen Granitfelsen, die am Ufer liegen, wählten die Pinguine ihren Brutplatz. Keiner weis so richtig, warum sie sich gerade für diesen Ort entschieden. Boulders ist das Villenviertel von Simon´s Town und ähnelt vielen anderen Orten an der False Bay, der großen Bucht östlich von Kapstadt.
Die Pinguine sind die Touristenattraktion des Ortes Simon´s Town
Südafrikaner kennen diesen Ort aus 2 Gründen – den Pinguinen und der Marine. In Simons´s Town ist ein Großteil der südafrikanischen Marine stationiert, die nicht gerade eine maritime Großmacht ist. Viele Einheimische und natürlich auch Touristen haben Berichte über die Pinguine gelesen und wollen sie nunmehr aus der Nähe betrachten. Eine Vielzahl von Autos und Busse wälzt sich jeden Tag durch die engen Straßen an der False Bay Richtung Boulders Beach. Diverse Einheimische sind heute von den Touristen ökonomisch abhängig – Souvenirs werden überall verkauft, es gibt eine Vielzahl von Restaurants und Cafes und viele Besucher erwerben noch weiteren Schnickschnack, womit das Auskommen weiterer Kapstädter gesichert wird. Der Touristenansturm hat natürlich auch eine negative Komponente – Stau, Abgase und Lärm der Touristenmassen. Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man vor Ort ist.
Naturschutz versus Anwohnerrechte
Den ersten Pinguinen in den 1980er Jahren gefiel es in Simon´s Town so gut, dass sie sich reichlich vermehrten. Aus praktisch einem Brutpaar wuchs die Pinguinkolonie auf über 2.500 Pinguine an. Diese Anzahl an Tieren benötigt natürlich Platz. Die Pinguine leben in Erdhöhlen, die bis zu 1 Meter tief sein können. Bei über 1.000 Paaren sind dies über 1.000 Höhlen, die über den gesamten Strandabschnitt verteilt sind. Da es immer enger wird, versuchen sich die Pinguine über ihren designierten Bereich auszudehnen. Anwohner finden des Öfteren am nächsten Morgen einen aufgewühlten Vorgarten vor, wenn sich wieder Mal ein Pinguinpaar auf der Suche nach neuen Wohnplatz auf Wanderschaft begeben hat. Zäune sind für die possierlichen Pinguine kaum ein Hindernis, selbst Hunde haben gegen sie kaum eine Chance.
Ein Höllenlärm in der Nacht
Tagsüber herrscht vor Ort aufgrund der Touristenmassen, der Autos und des Meeresrauschens solch ein Lärmpegel, dass Besucher nichts Negatives auffällt. Anwohner und Gäste der angrenzenden Pensionen berichten aber über einen infernalischen Lärm in der Nacht, der von den Tausenden Pinguinen ausgeht. Schnattern, Schreien – dies sind einige Beschreibungen des Geräuschtyps. Wie Esel während der Paarung sollen sie klingen, so die Anwohner. Recherchiert man im Internet, stellt man schnell fest, dass daran etwas Wahres ist. Die „Afrikanischen Pinguine“ haben im Volksmund einen Spitznamen – nämlich „Jackass Pinguine“. Und Jackass ist der englische Begriff für Esel. Besucher eines Tierparks werden sich an die Laute erinnern, die bereits eine kleine Gruppe von Eseln hervorrufen können. Multipliziert man diesen Level, dann versteht man den Unmut der Anwohner. Ein ruhiger Schlaf ist unmöglich.
Die Pinguine sind die Sehenswürdigkeit
Aufgrund ihrer Bedeutung für den Tourismus in Kapstadt wird sich an ihren Schutzstatus aber nichts ändern. Die Afrikanischen Pinguine sind eine Institution auf der Kaphalbinsel, ein Besuch des Boulders Beach gehört zum Standardprogramm der meisten Touristen auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung.
Ein Tag in Simons´s Town
In Simons Town können Fahrräder ausgeliehen werden. Da südlich des Ortes der Autoverkehr merklich nachlässt, können hier erlebnisreiche und ungefährliche Radtouren absolviert werden.
Ein Ausflug nach Simons Towns ist ein schönes Erlebnis. Wer gut zu Fuß ist, fährt mit dem Zug nach Simons Town. Auf dem Rückweg läuft er dann Richtung Muizenberg entlang der Küste durch die verschiedenen kleinen ehemaligen Fischerorte. Wenn die Kräfte dann nicht mehr weiterreichen, steigt man an einen der Haltepunkte der Bahn einfach ein.