In diesem Artikel beschreibe ich meine Rundreise durch Südafrika, Lesotho und Mozambik, die insgesamt 2 Monate dauerte. Den ersten Teil der Reise absolvierte ich als Camping – Gruppenreise in einem Truck. Nach der Ankunft in der Mitte Mozambiks plante ich, das ostafrikanische Land alleine zu erkunden, bevor ich wieder zurück nach Kapstadt reisen wollte. Die dabei absolvierte Gesamtstrecke betrug etwa 8.000 Kilometer.
Der sehr lange Artikel ist in folgende Abschnitte unterteilt:
- Durch die Winelands an die Garden Route
- Transkei und Lesotho
- KwaZulu Natal
- Krügerpark
- Gruppenreise in Mosambik
- Allein in Mosambik
- Highlight: Tauchen mit Walhaien
- Johannesburg & Pretoria & Sun City
- Weihnachten an der Wild Coast
- Rückreise nach Kapstadt
- Alles Wissenswerte zu Overlandtouren
- Overlandtouren: Preise und Anbieter
Zu den meisten Reisezielen gibt es von mir erstellte weiterführende Artikel, zu denen verlinkt ist. Eine Aufführung aller Informationen in diesem Bericht würde den Rahmen jedoch komplett sprengen. Wer sich also für einen bestimmten Ort besonders interessiert, kann dort detailliertere Infos bekommen.
Die von mir gebuchte organisierte Reise ist perfekt, um in möglichst kurzer Zeit soviel wie möglich vom Land zu sehen. Es sollte einem jedoch bewußt sein, daß ein Großteil der Tour im Fahrzeug verbracht wird. Die Streckenlänge nur der Südafrika / Lesothorundreise beträgt ca. 4.300 km, man sitzt in 14 Tagen ca. 80 Std. im Truck, also rein rechnerisch 6 Stunden am Tag. Üblicherweise ist jeder dritte Reisetag ohne Fahrerei.
Touristen haben die Option zwischen Übernachtungen in Zelten, also Campen und Übernachtungen in Lodges. Campingtouren sind naturgemäß günstiger und ziehen in der Regel ein jüngeres Publikum an als die bequemere Reisevariante mit Übernachtung im Bett. Die Mitreisenden kommen aus vielen Ländern, schwerpunktmäßig jedoch Deutschland, USA, Niederlande und Südafrika.
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Abschnitt: Durch die Winelands an die Garden Route
Der Start der Rundreise erfolgte im Stadtzentrum von Kapstadt. Nach einem kurzen Stopp auf dem Signal Hill mit der Möglichkeit, den Ausblick auf die Stadt zu genießen, ging es direkt in die Winelands nach Stellenbosch, wo wir in 2 Stunden die malerische Innenstadt erkunden konnte.
Die erste Übernachtung erfolgte in einem Hostel in einer der ältesten Städte Südafrikas, in Swellendam.
Durch die wüstenähnliche Karoo erreichte die Reisegruppe dann Oudtshoorn, die Stadt der Strauße und der Cango Caves. Der Besuch des Höhlensystems ist echt beeindruckend. Nach dem Aufenthalt in Oudtshoorn fuhren wir nun geradewegs zur Garden Route nach Knysna. Die Stadt liegt idyllisch an der gleichnamigen Lagune. Vom Meer wird sie nur durch eine kleine Engstelle getrennt, welche als Knysna Heads bekannt sind. Der Blick von diesen Felsen auf die Lagune ist richtig schön. Danach schloß sich eine ruhige Bootsfahrt auf einem der Ausflugsdampfer an, welche von der gemütlichen kleinen Waterfront starten. Knysna ist außerdem berühmt für seine Austern. Alljährlich im findet hier das Oysterfestival statt.
Ein Naturspektakel erwartete uns Touristen im nächsten Ort, dem Tsitsikamma Nationalpark. Die Wanderung zur Mündung des Storms River bleibt unvergesslich. Dieser Ort ist Startpunkt des weltberühmten Otter Trails. Weiter ostwärts fahrend, war unser nächstes Ziel der Addo Elephant Park. Unterwegs stoppten wir jedoch an der Bloukrans River Brücke, welche mit 216 m den höchsten Bungeejump in der Welt bietet. Einige aus der Reisegruppe, inklusive unser Reiseleiter, wagten den Sprung.
Der Addo Park ist berühmt für seine Kapelefanten, die hier in riesiger Anzahl vorkommen. Die Landschaft entspricht jedoch nicht den klassischen Vorstellungen einer Savannenlandschaft, es ist viel Dickicht und Grün vorhanden. Der Park ist der einzige Nationalpark in der Welt, der nicht nur die Big 5, sondern die Big 7 beherbergt. Zu letzteren gehören noch Haie und Wale.
2. Abschnitt: Transkei und Lesotho
Ab jetzt bewegten wir uns im ursprünglichen ländlichen Afrika, der Ciskei und der Transkei. Die Gebiete sind aufgrund der Apartheidgeschichte noch stark unterentwickelt. Hier finden sich noch die Klischeebilder von Lehmhütten und frei umherlaufenden Vieh. Wir übernachteten in Coffee Bay, einem Surferparadies mitten im Xhosagebiet. Neben Baden, Surfen und einem Besuch bei Nachbarn wanderten wir zum berühmten Hole-in-the-Wall.
Von der Küste aus durchquerten wir in einer ermüdend langen Fahrt das Eastern Cape und reisten ins Nachbarland Lesotho ein. Lesotho ist ein unanhängiges Königreich, welches zum großen Teil auf über 1500 m hoch liegt. Die Landschaft ist äußerst karg, übte aber eine gewisse Faszination auf alle Reisenden aus. Auf schlechten Straßen ging es bergauf und bergab, bevor wir unser Camp im Landesinnern erreichten.
Von der Malealea Lodge erkundeten einige Mitreisende zu Pferde die Umgebung, andere erwanderten diese Landschaft. Die Armut hier in Lesotho ist jedoch bedrückend
3. Abschnitt: KwaZulu Natal
Nach 2 Übernachtungen fuhren wir dann entlang der Highlands Route zum Golden Gate Highlands National Park und weiter zum Royal Natal Park. Die Wanderung entlang des Tugela zum Amphietheater ist eines der absoluten Höhepunkte. Um jedoch den Wasserfall sehen zu können, sind mehrere Stunden Wanderung bei hohen Temperaturen in praller Sonne vonnöten. Der Lohn am Ende des Tages, der Blick auf einen der höchsten Wasserfälle der Welt, ist jedoch die Strapaze wert.
Die Drakensberge verlassend, fuhren wir in die Haupstadt von KwaZulu Natal, nach Durban. Die Strandpromenade von Durban inklusive des neu erbauten Freizeitparkes ist einen Besuch wert. Von Durban aus reisten wir entlang der Dolphin Coast in das Weltkulturerbe St. Lucia Wetlands Park. Dieser See ist Heimat von Tausenden Flußpferden und Krokodilen.
Von diesem Naturschauspiel aus traten wir dann den letzten Teil dieser Rundreise an, den Besuch des Krügerparks. Der direkteste Weg führte durch das Königreich Swasiland. In einem kleinen Nationalpark übernachteten wir, bevor die Reisegruppe am nächsten Tag den weltberühmten Nationalpark erreichte. Hier campten wir für 2 Nächte.
4. Abschnitt: Krügerpark
Die Landschaft des Krügerpark ist so, wie man es sich vorstellt: offene Savanne mit einer Vielzahl von Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel und diversen anderen Großwild. Um alle Big 5 zu sehen, braucht man jedoch Glück. Tagsüber fuhren wir in unserem Truck durch den Park, Früh- und Nachtpirschfahrten konnten wir vor Ort buchen. Die meisten Mitreisenden konnten gar nicht aufhören, die Tiere zu fotografieren.
Vom Krüger Park ging es dann westwärts Richtung Joburg auf der Panoramaroute. Noch einmal wird deutlich, was für eine Vielfalt an Landschaft dieses Land bietet. Erwähnen möchte ich nur: Blyde River Canon, God`s Window und Borke`s Luck Potholes.
Endpunkt der Südafrikarundreise war dann Johannesburg. Die meisten Mitreisenden flogen dann zurück nach Kapstadt, ich jedoch setzte meine Reise nach Mosambik fort.
5. Abschnitt: Mosambik
Von den Traumstränden in Mosambik hatte ich schon viel gehört, jetzt wollte ich dieses Land auch erkunden. Das Land ist jedoch reisetechnisch eine andere Liga als Südafrika, da die Infrastruktur nach 20 Jahren Bürgerkrieg immer noch am Boden ist. Außerdem muss ich zugeben, dass ich null Wörter auf Portugiesisch kenne.
Als abenteuerlustiger Mensch buchte ich jedoch die Pauschaltour nur bis Inhambane in Zentralmosambik. Anschließend war ich allein auf mich gestellt. Ich wollte alleine in den hohen Norden von Mosambik reisen, bis zur Ilha de Mocambique. Es musste ja irgendeine Buslinie geben, die mich bis zur ehemaligen Hauptstadt der portugiesischen Kolonie bringen konnte.
Reise zusammen mit Südafrikanern, Australier und weiteren Nationen
Die Reise startete also in Johannesburg und führte uns via Krügerpark und Swasiland nach Komatiport, der Grenzstation. Die Teilnehmer der Reisegruppe kamen aus diversen Ländern. Ausnahmsweise waren diesmal die Südafrikaner zahlenmäßig am stärksten vertreten, andere Nationalitäten waren Australier, Neuseeländer, Holländer und Deutsche.
Unsere Reiseziele in Mozambik waren Xai-Xai, Inhambane und der Bazarutu-Archipel. Dies war der nördlichste Punkt, den die Reisegruppe erreichen wollte. Danach sollte es wieder in den Süden gehen, wobei nochmals in Inhambane übernachtet werden sollte.
Unser Reiseleiter erzählte, dass vor kurzen wieder mal der Zambezi über die Ufer getreten war und viel Schaden angerichtet hatte. Da die Reisegruppe jedoch nicht soweit nördlich kommen würde, wäre es aber kein Problem. Für mich jedoch schon, da ich den Fluss queren musste, wenn ich mein Ziel erreichen wollte. Faszinierend fand ich auch seine Geschichte über den Aufbau des neuen megagroßen Nationalparks, der einmal zusammen mit dem Krügerpark in Südafrika eine neue Liga von Wildreservaten darstellen wird.
Erste Station in Xai Xai
Der erste Tagesabschnitt in Mozambik bedeutete, dass nur gefahren wurden. Wir tangierten nur etwas Maputo, die Hauptstadt des Landes. Warum die Stadt nicht auf dem Reiseplan stand, verstand ich nicht recht. Wahrscheinlich gab es keine preiswerten Unterkünfte in Maputo. Ich nahm mir aber vor, wenn ich noch genügend Zeit auf dem Rückweg hatte, hier 1 oder 2 Nächte zu bleiben.
Unsere erste Unterkunft war jedenfalls ein schöner Campingplatz direkt am Meer bei Xai Xai. Der Sandstrand war perfekt, um die verbleibenden 2 Stunden bis zum Sonnenuntergang dort zu verbringen. Nomad achtet immer darauf, dass der Campingplatz eine schöne Lounge hat, wo man sich abends aufhalten kann. Diese hier auch echt gut.
Eine schöne alte Kolonialstadt – Inhambane in der Mitte von Mosambik
Am nächsten Tag fuhren wir dann nach Inhambane, einen der touristischen Zentren des Landes. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, der Inhambane – Halbinsel, die von der Schwesterstadt Maxixe durch eine Bucht ist. Von Maputo, der Haupstadt Mozambiks, fahren in regelmäßigen Abständen Busse nach Maxixe, die nur grundlegenden Sicherheitsanforderungen entsprechen. Von Maxixe muss man dann über die Bucht übersetzen. Die kurze Fahrt ist bereits ein Abenteuer, da die Boote meistens überfüllt sind und außerdem als Seelenverkäufer bezeichnet werden können.
Eine ziemlich armselige und verrottete Schiffsanlegestelle fanden wir hier vor. Überall am angrenzenden Ufer lagen Dhows vor Anker, die typischen Segelschiffe der ostafrikanischen Küste.
Während der Ebbe zog sich das Wasser ganz schön weit aus dem Meeresarm zurück, die Boote lagen dann teilweise auf dem Trockenen. Die Stadt selbst strahlt noch in ihren kolonialen Charme, es war ein Vergnügen, einen Spaziergang durch die einzelnen Straßen und Märkte zu machen. Gegründet wurde Inhambane im frühen 15. Jahrhundert durch die Portugiesen.
Bis in die 1960 Jahre war der Hafen ziemlich geschäftig. Die Region hier nennt sich „Cocunut republic“. Von Millionen von Kokospalmen wurde das Kokosnussfleisch (Cobra) geerntet und dann in den Süden verschifft. Außerdem wurden in diesen Tagen von hier die billigen Arbeiter für die südafrikanischen Goldminen bei Johannesburg eingeschifft, die dann bis zum heutigen Maputo segelten.
Ab dort ging es dann per Bahn zu den Minen. Man kann den Ort mit Havanna vergleichen, überall begrüßt einem ein morbider Charme. Man spürt hier den arabischen, indischen und portugiesischen Einfluss. Die Häuser sind großteils in einem jämmerlichen Zustand, die koloniale Struktur ist jedoch noch vorhanden. Im Zentrum gibt es eine wuchtige Kathedrale, außerdem einen sehenswerten Markt.
Die meisten Touristen sind jedoch nur auf der Durchreise zu den langen Sandstränden der Inhambane –Halbinsel. In Praia da Torfo und Ponta de Barra finden sich eine Vielzahl von Unterkünften. Es gibt hier preiswerte Backpacker wie „Fatimas Nest“ als auch teure Hotelressorts. In den Orten hier herrscht noch eine richtige Aussteigeridylle: Es finden sich hier Weltenbummler aus aller Herren Länder ein. Barra ist Anlandungspunkt der Kreuzfahrtschiffe aus Südafrika. Am frühen Morgen werden Tausende Kreuzfahrer mit kleinen Schlauchboten an Land gebracht, wo sie dann unter langen Palmenstränden ein Picknick absolvieren.
Tauchen mit Walhaien
Ein absolutes Highlight in dieser Region ist das Tauchen mit Walhaien. Die bis zu 15 m langen Meeressäuger können bei einer Meeressafari beobachtet werden. Dazu fährt man mit Schnellbooten auf das Meer.
Wenn solch ein Wal erblickt wird, geht man dann mit Schnorchelausrüstung ins Wasser und taucht bis auf einige Handlängen an den Tieren vorbei. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die Halbinsel Prai da Torfo in Mosambik
Übernachtet wollten wir jedoch am Ende der Halbinsel in Praia da Torfo, einer Ansiedlung von diversen Backpackern, Resorts und kleinen Hotels. Wir erreichten den Campingplatz von „Fatimas Nest“ erst im Dunkeln und mussten dann unser Zelt noch aufbauen. Als wir dann die 100 m bis zur Lounge gegangen waren, verschlug es allen den Atem. Ein genialeres Setting hatte bisher kaum einer gesehen.
Auf der Düne stand eine Hütte aus Palmenblättern, welche als Essraum und Bar diente. Davor war der Außenbereich mit einigen Bänken, daneben hatten einige Gäste ein Feuer entfacht. Ungefähr 30 m entfernt war das Meer und rechts und links sah man nur Strand. Alles hatte noch etwas von einer Hippie-Kommune. Die Reisenden waren alle jung, tranken viel Alkohol und sangen Lieder am Lagerfeuer.
Es ging eine stetige Brise vom Meer, die richtig angenehm war. Einer der Angestellten sagte, dass es deswegen hier nie Moskitos gebe. Hier konnte man mit echt wenig Geld lange Zeit auskommen. Fisch gab es im Übermaß zu günstigen Preisen, das Bier kam aus Südafrika. Was wollte man noch?
Die Hauptaktivität der Anwesenden bestand aus Sonnen, Baden, Schlafen, Lesen und dann am Abend Party machen. Leider blieben wir nur 2 Nächte hier. Neben dem qualifizierten Faulenzen bietet die Halbinsel noch ein Highlight – Walhaie. Direkt vor der Küste schwimmen die majestätischen Meeressäuger. Mittels Schnellboot kann man sie suchen und dann mit ihnen tauchen. Die meisten unserer Reisegruppe wollten dies dann auch tun und so gingen wir mit Schnorchelausrüstung wieder mal auf Tiersafari.
Wir kreuzten über 2 Stunden vor der Küste und fanden nicht einen einzigen dieser Riesen. Alle ärgerten sich mächtig, denn so ein Naturspektakel gibt es selten zu sehen. Später hatte ich bei einer anderen Reise nochmals Pech, als ich an den Victoriafällen stand, einem der größten Wasserfälle der Welt, und vor lauter Wasser den Fall nicht sehen konnte. Tja, so ist das halt manchmal.
Das Bazaruto – Archipel und Vilanculos in Mosambik
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise bis nach Vilanculos fort. Dieser Ort ist das Eingangstor zum Bazaruto – Archipel. Der Ort selbst stellte einen neuen Level der Trostlosigkeit dar. Wenn es hier regnet, dann sind alle Sandstraßen nicht mehr passierbar. Der Ort weist aber einen Flughafen vor. Wer den Archipel besuchen will, kann direkt von Joburg einschweben. Man spart sich etwa 20 Stunden mit dem Auto. Das Bazaruto Archipel wird auch Afrikas Galapagosinseln genannt, wegen der Artenvielfalt. Hier gibt es noch Krokodile, Falken und die äußerst seltenen Dugongs. Die Inseln sind auch ein Paradies für Taucher. Wegen der Abgeschiedenheit wurde die Tierwelt während des Bürgerkriegs nicht komplett gewildert.
Segeltörn im Bazaruto – Archipel
Am nächsten Tag ging der Segeltörn auf eine der zahlreichen Inseln in einer Dhow los, dem traditionellen Segelboot. Bei entsprechendem Wind können sie ganz schön Geschwindigkeit bekommen. Optisch sehen sie aus der Ferne majestätisch aus, aus nächster Nähe ist der trostlose Zustand jedoch nicht zu verbergen. Wenn in einiger Entfernung einzelne Dhows vorbeisegelten war dies schon ein schöner Ausblick. In der Mitte des
Segelschiffes gab es einen Behälter mit Glut, wo der Schiffskoch dann das Mittagessen zubereiten wollte. Da es jedoch keinen Sonnenschutz an Bord gibt, zerflossen wir bei 35 – 40 Grad. Wenigstens kam durch die relativ hohe Geschwindigkeit etwas Windkühlung daher.
Schnorcheln im Bazaruto – Archipel
An einer der Inseln angekommen, konnten wir nun Schnorcheln. Dort verlief eine starke Strömung, somit brauchte man nur ins Wasser steigen und konnte sich dahin treiben lassen. Am Ende angekommen, lief man an Land zum Startpunkt und begann vor vorne.
Die restliche Zeit verbrachten wir mit Dösen und dem Verzehr von leckerem Fisch. Auf dem Rückweg wurde ein anderer Weg eingelegt, somit sah man viel vom Archipel.Von hier ging es wieder südwärts Richtung Inhambane. Dort steuerten wir in Praia da Barra die Barra Lodge an. Im Gegensatz zu Fatimas Nest war dies eine richtige Hotelanlage mit großen Pool und Restaurants. Hier konnten wir einen ganzen Tag am langen Strand oder am Swimmingpool faulenzen.
Ein Kreuzfahrtschiff aus Südafrika erreicht Mozambik
Am nächsten Morgen näherte sich ein Kreuzfahrtschiff dem Strand und ankerte davor. Im Laufe der nächsten Stunden wurden Hunderte Gäste mit kleinen Schlauchbooten an Land gebracht. Dort war ein riesiges Buffet aufgebaut. Die Kreuzfahrer hatten den ganzen Tag hier Zeit. Einige nutzten diese, um auf Walhai – Safari zu gehen. Das Kreuzfahrtschiff kam aus Durban und absolvierte eine Mehrtagestour entlang der Küste von Mozambik. Es war schon ein erhebendes Gefühl, wenn man selbst für billiges Geld bis hierher gereist war und dann die Touristen sah, die richtig viel Geld ausgegeben hatten, um dieses Paradies für einen knappen Tag zu sehen.
6. Abschnitt: Alleine in Mozambik
Mein Visum war 1 Monat gültig, es verblieben mir etwa 20 Tage zum Rumreisen im Land. Ich wollte nun in den hohen Norden, bis zur Ilha de Mocambique. Das Visum hatte ich problemlos im Konsulat in Kapstadt bekommen. Einmal kurz den Ausweis abgeben, die Gebühr bezahlt und am nächsten Tag konnte ich den Ausweis mit Visa wieder abholen.
Eine reichliche Woche verging sehr schnell und am nächsten Morgen sollte es weiter nach Süden gehen. Für mich kam jetzt jedoch der Moment des Abschieds. Wie bereits erwähnt, wollte ich einige Tage oder Wochen alleine durch das Land reisen. Die Ilha de Mocambique rief. Doch da es mir hier so gefiel, wollte ich noch 2 Tage dranhängen. Außerdem hatte ich ja die Walhaie noch nicht gesehen.
Also buchte ich nochmals eine Walhai-Tour und diesmal klappte es. Es ist schon Wahnsinn, wenn man solche Kolosse aus unmittelbarer Nähe sieht. Einen Nachmittag spazierte ich etwas herum und stand plötzlich vor einer Hotelanlage auf Stelzen. „Flamingo Bay“ ist eine Luxushotelanlage, welche im Stil der Malediven erbaut wurde. Dummerweise brannte sie kurz nach der Eröffnung ab, jetzt ist die Anlage jedoch komplett wiederaufgebaut. Dieses Hotel ist die Art Hotel, wenn man Luxusflitterwochen bucht. Alles hier ist piekfein und auf nur wenige Gäste eingerichtet.
Doch dann musste ich das Resort verlassen, wenn ich noch etwas vom Land sehen wollte. Mein Visum galt ja nur für 1 Monat. Per Anhalter fuhr ich bis nach Inhambane. Von dort musste ich über die Bucht bis nach Maxixe übersetzen, da nur auf dieser Seite die Busse fuhren. Fahrpläne gab es keine, mir konnte auch niemand sagen, wenn der nächste Bus vorbeikommen sollte. Die Überfahrt war wieder ein Abenteuer par excellence. Die benutzten Boote waren die reinsten Seelenverkäufer.
Seelenverkäufer in der Bucht von Maxixe
Beim kleinsten Sturm würden sie gnadenlos sinken. Zum Glück war das andere Ufer in Sichtweite. Nun stand ich also in Maxixe und wartete auf einen Bus, der mich in den Norden brachte. Natürlich erwartete ich keine Luxusbusse, wie sie in Südafrika verkehrten. Aber einige Eigenschaften sollten sie schon haben, beispielsweise Beinfreiheit für mich auf der langen Strecke, eine Fahrt bis zu einer Stadt mit einem Hotel und ein äußeres Erscheinungsbild, dass eine gewisse Verkehrssicherheit suggerierte. Nachdem der Tag langsam dem Ende zuging, machte ich mir schon Gedanken. Sollte dies eine gute Idee sein? Eigentlich gab es auf den nächsten 1000 Kilometern keine Stadt, die eine gewisse Grundinfrastruktur hatte.
Übernachtung im Kolonialstädtchen Inhambane
Ich entschied mich dann, erstmal nach Inhambane zurückzukehren und dort ein Hotel zu nehmen. Also noch mal einen der Seelenverkäufer nutzen. Das Hotel am Platze verlangte über 60 Dollar. Da ich das nicht zahlen wollte, übernachtete ich im Bunkroom des Hotels. Dies war irgendein Hinterhofzimmer, wo auf 15 m² zwei Doppelstockbetten standen. Da ich der einzige Gast bleib, war es für diese Nacht ok. Abends ging ich in die Stadt, um ein Restaurant zu finden. Dies erwies sich als gar nicht so einfach. Am Ende fand ich einen Ort, der ein gutes Essen zubereitete. Ich überlegte mir nun, wie mein weiterer Reiseplan aussehen könnte.
Überdenken meines Mosambik – Reiseplans
Der Tag hat mich etwas nachdenklich gemacht. Die Entfernung bis zur Insel betrug 2000 km. Eigentlich viel zu lang für die verbliebene Zeit. Also beschloss ich, wieder zum Nest von Fatima zurückzukehren. Der Backpacker direkt am Strand in den Dünen hatte mir ja gefallen, einige Tage Faulenzen wäre ja auch nicht schlecht. Ein Zelt hatte ich nun nicht mehr, aber die Betreiber des Backpackers hatten stationäre Zelte auf Holzunterkonstruktionen zu vermieten. Es gab sogar ein richtiges Bett drin. Ich beschloss, solange zu bleiben, wie es mir hier gefiel. Der Ort selbst bestand fast nur aus Unterkünften für Touristen. Neben Strandrestaurants gab es auch überall Verkaufsstände mit Krimskram.
Eine Quadbikingtour durch die Dünen
An einen der nächsten Tage buchte ich eine Quadbike – Tour. Mit dem Gerät erkundete ich zusammen mit einem Guide für mehrere Stunden die nähere Umgebung. Hierbei kam ich in Ecken, die normalerweise nur den Einheimischen vorbehalten waren. Einfach herrlich.
Ein andermal spazierte ich zum äußersten Ende der Siedlung, um in einer Bar ein Bier zu trinken. Und hier erwies es sich wieder einmal, dass die Deutschen ihren Ruf als Reiseweltmeister gerecht werden. Zuerst traf ich eine andere Gruppe Deutsche, die in Johannesburg ein Praktikum absolvierten und hier jetzt Urlaub machten. Und dann der Hammer: Eine der Bedienungen der Bar kam aus Deutschland. Sie jobbte hier für einige Wochen, konnte kostenlos wohnen und wieder Geld für die Weiterreise verdienen. Ungefähr 1 Woche bleib ich hier, dann konnte ich den Müßiggang nicht mehr aushalten. Es musste weiter gehen. Im Ort hatte ich gelesen, dass es eine Busdirektverbindung nach Maputo gab.
Zurück in die Hauptstadt Maputo
Nun hatte ich noch genügend Zeit für die Hauptstadt und die Möglichkeit, also beschloss ich, mit dem Bus dorthin zu fahren. Der Eigentümer von Fatimas Nest besaß einen weiteren Backpacker in Maputo. Über eine Schlafmöglichkeit musste ich mir also keine Gedanken machen. Leider hatte diese Unterkunft nicht die kleinste Gemeinsamkeit mit dieser hier. Es war das reinste Loch, außer Schlafen hielt ich mich hier überhaupt nicht auf. Maputo sieht man immer noch den Bürgerkrieg an. Neben
einigen neuen, wenn auch hässlichen Gebäude sind noch viele verfallene Häuser zu sehen. Die Straßen waren auch in einem jämmerlichen Zustand. Was mir gleich auffiel: Man hatte zeitweise das Gefühle, wieder in der DDR zu sein. Man sah viele W50 und die Polizei ist in Armeeuniformen der NVA gekleidet.
Sehenswürdigkeiten in Maputo
Aus Touristen – Sicht hat die Stadt nicht viel zu bieten, eine Kathedrale, den Bahnhof und ein von Gustav Eiffel entworfenes Metallhaus. Dummerweise erwies es sich als zu heiß während der tropischen Hitze und wurde daher nur ganz kurz vom Gouverneur genutzt.
Es gibt auch eine Art Strandpromenaden, leider war sie auch in einem jämmerlichen Zustand. Maputo ist berühmt für seine lokalen Märkte, welche ein Riesenangebot an Obst und Gemüse haben. Mein Reiseführer empfahl, mittels Fähre auf die andere Seite der Bucht zu fahren, um die Skyline zu sehen. Keine schlechte Idee.
Ansonsten kann man gemütlich durch die Straßen spazieren und den morbiden Charme genießen. Die Stadt ist relativ sicher, nicht wie Durban oder Joburg.
7. Abschnitt Johannesburg & Pretoria & Sun City
Die Rückreise erfolgte dann im Luxusreisebus nach Johannesburg.
Ich hatte noch etwa 3 Wochen Zeit, bevor ich wieder in Kapstadt sein musste. Ein Plan musste her, wie ich diesen Zeitraum sinnvoll gestalten konnte. Johannesburg wollte ich unbedingt kennen lernen, obwohl es ja eine gefährliche Stadt sein sollte.
Die ganze Zeit hatte ich einen Reiseführer mit den besten Backpackern von Südafrika dabei. Eine Lodge in Dunkeld West, einen Stadtteil nördlich des Zentrums von Johannesburg, erregte meine Aufmerksamkeit. Nach einer angenehmen Busfahrt den ganzen Tag lang erreichte ich das Zentrum von Johannesburg am frühen Abend. Da ich keine Lust auf Experimente hatte, gönnte ich mir ein Taxi bis zur Lodge. Das Haus erwies sich als ein stattliches Wohngebäude mit einem riesigen Garten und sogar einem Pool. Ich entschied mich für die Billigvariante, das Schlafen im Mehrbettzimmer. Hierbei handelte es sich um einen regelrechten Schlafsaal mit einer Kapazität von 18 Gästen. Zum Glück war der Raum aber nur halb belegt.
Relaxen am Pool meines Backpackers
Den ersten Tag in Joburg relaxte ich erstmal nur am Pool. Am Nachmittag erkundete ich etwas das Viertel, dabei immer im Hinterkopf, dass man immer auf alles gefasst sein sollte. Das benachbarte Sandton ist das nobelste Viertel der Stadt, insbesondere nachdem sich das Wirtschaftsleben aus der City hierher verlegte. Das Einkaufszentrum Sandton City ist ein riesiges Shoppingcenter, wo es alles zu kaufen gibt. Eine Vielzahl an Restaurants, Bars und Cafes laden die Besucher zum Verweilen ein. Abends lernte ich 2 Spanier kennen, die mit mir zusammen die City erkunden wollten.
Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Downtown – Johannesburg
Am nächsten Morgen nahmen wir den Bus und fuhren in die Innenstadt von Johannesburg. Das Gewusel war unbeschreiblich, Menschen ohne Ende. Die Aussichtsplattform auf dem Carlton Centre war unser erster Anlaufpunkt. Von dort hat man eine gute Aussicht auf die Stadt. Sofort deutlich wurde, dass alles ziemlich heruntergekommen war. Die angrenzenden Hochhäuser sahen alle ziemlich schäbig aus. Auf einer Seite erkannte man kleine Hinterhofwerkstätte und andere Geschäfte, aber auch in schlechten Zustand. Überall am Horizont befanden sich Aufschüttungen, die noch einen leichten Gelbglanz hatten. Hierbei handelte es sich um Abraumhalden der Goldbergwerke. In der Innenstadt selbst gibt es ansonsten kaum etwas Interessantes zu besichtigen. Der so genannte Marktplatz ist auch nur ein kahler Platz.
Museum Africa
Einzig das Areal um das „Museum Africa“ wurde in den letzten Jahren etwas herausgeputzt. Das Museum bietet eine reiche Auswahl an historischen, kulturellen und geologischen Stücken. Bei Interesse kann man einen halben Tag darin verbringen. Auf der anderen Seite des Platzes vor dem Museum befindet sich das Biermuseum der SAB-Brauerei. Die 90minütige Führung ist recht kurzweilig organisiert. Nach dem Vorführen eines Films über die Geschichte der Bierbrauerei wurden allen Besuchern ein Schluck Hirsebier gereicht. Wie es so Sitte ist bei den Afrikanern galt hier „Männer zuerst“. Das Bier ist aber ein richtig ekliges Gesöff. Zum Tourende konnten alle Teilnehmer noch 2 richtige Bier im Restaurant verkosten. Ein richtig netter Abschluss des Tages. Zurück ging es wieder mit einem Linienbus.
Besuch des Townships Soweto mit dem Apartheidmusuem
Am nächsten Tag hatte ich die Soweto – Tour gebucht. Soweto heißt South Western Township und ist das größte Township von Johannesburg und ganz Südafrika. Die Bevölkerung wird auf ca. 3 Millionen geschätzt. Die Standardtour umfasst immer 3 Eckpfeiler – das Haus von Nelson Mandela, das Apartheidmuseum und der Besuch einer Familie in einer Wellblechbude. Mandelas Haus wird zu stark kommerzialisiert.
Im Gegensatz dazu ist das Museum über die Apartheidgeschichte richtig gut gemacht. Man kommt aus dem Lesen und Bilder anschauen gar nicht raus. Der Besuch bei einer Familie bildete den Schlusspunkt der Tour. Ich verbrachte noch 1 weiteren ruhigen Tag, bevor ich mich auf den Weg nach Pretoria machte. Dazu musste ich wieder zum Busbahnhof fahren, um dann einen Bus nach Pretoria zu nehmen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, mit dem Gautrain, einem Schnellzug, zu fahren. Dies habe ich auch schon getestet, eine gute Alternative.
Weiterfahrt in die südafrikanische Hauptstadt Preoria
Mein Backpacker lag im Studentenviertel Hatfield. Pretoria hat als eine von wenigen südafrikanischen Städten ein richtig schönes Zentrum. Der Markplatz und das Regierungsgebäude habe ich zu Fuß erkundet. Leider ist man sonst auf Autos angewiesen. Ich entschloss mich daher, für 2 Tage ein Auto zu mieten. Ein Besichtigungspunkt war das Voortrekker – Denkmal am Rande der Stadt. Da ich in der Nähe einige Festungsanlagen sah, besuchte ich gleich noch eine der Stadtfestungen, Fort Klapperkop. Der Blick von dort auf das Union Building ist großartig.
Abstecher nach Sun City
Sun City lag noch auf meiner Agenda. Am nächsten Tag fuhr ich zu dem berühmten Kasino mitten in der Wüste. Ich verbrachte dort einen Tag im Casino bzw. am Pool.
8. Abschnitt: Weihnacht an der Wild Coast
Nun begann meine Rückreise nach Kapstadt. Mein Ziel war es, Silvester wieder in Kapstadt zu sein. In Südafrika gibt es ca. 4 Überlandbuslinien, welche alle größeren Städte anfahren, aber auch Busse einsetzen, die den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprechen und genügend Komfort versprechen. Bei der Planung unbedingt zu beachten sind die Abfahrts- und Ankunftszeiten. Da die Busse auch nachts fahren, gibt es bei manchen Linien Ankunftszeiten, die echt blöd sind. Keiner möchte um 2 Uhr morgens in einer fremden Stadt ankommen und dann noch die Unterkunft suchen.
Eine englische Stadt in Südafrika – Pietermaritzburg
Somit entschied ich mich für den ersten Reiseabschnitt bis Pietermaritzburg. Der Ort ist eine englische Gründung und hat noch etwas vom englischen Charme bewahrt. Die Innenstadt ist in wenigen Stunden erkundet, mehr gibt es hier nicht zu machen alsTourist. Ich übernachtete zweimal und setzte dann am späten Abend meine Reise fort. Jetzt war der 22. Dezember angebrochen und ich wollte zu meinem Weihnachtsquartier hin.
Auf in die Wild Coast mit dem Bus
In meinen Reiseführer hatte ich ein Camp in der tiefsten Transkei entdeckt. Dort hatte ich 3 Tage vorher angerufen und ein Bett reserviert. Nun wartete auf mich der Kraal in Mpande. Die Fahrt bis zum Haltepunkt zog sich ganz schön hin. Zum Glück fuhr der Bus während der Nacht, somit erreichte ich am Vormittag die Hauptstadt der Transkei. Meine Unterkunft lag direkt an der Küste, ca. 80 km vom Umtata entfernt. Die letzten 20 km ging es auf sandigen Nebenstraßen, auf denen keinerlei Minibusse fuhren. Na ja, eines nach dem anderen dachte ich mir und suchte erstmal einen Minibus, der Richtung Coffee Bay fuhr. Die Minibusse hier fahren erst ab, wenn der letzte Platz belegt ist. Daher hatte ich über 2 Stunden zu warten, bis die Fahrt begann. Der Platz wurde maximal genutzt, ich musste meinen großen Rucksack die ganze Zeit auf dem Schoß tragen. Der Kofferraum war total voll, auf den Nebenplätzen war auch alles komplett zugebaut.
Wahnsinn auf 4 Rädern – Eine Minibusfahrt
Wenn Minibusfahrer in Südafrika dann irgendwann starten, müssen sie die ganze sinnlose Wartezeit wieder reinholen. Mein Fahrer ist jedenfalls wie ein Irrer die Straße lang geheizt, dass ich richtig Angst bekam. Die Landschaft ist hier sehr hügelig, die Straße ging immer Auf und Ab mit vielen Kurven. In regelmäßigen Abständen sah ich am Straßenrand oder am Ende der Böschungen Wracks von Minibussen, die die Raserei nicht erfolgreich beendet hatten. Dies sind hier die Vorfälle, die immer in den Zeitungen stehen. Typische Artikel sind: „Minibus in der Transkei verunglückt – 18 Schüler tot“. Jedenfalls kam ich doch irgendwann heil an. Dummerweise musste ich jetzt noch knapp 20 km absolvieren. Erstmal setzte ich an den Straßenrand und wartete. Es kamen zwar immer mal Autos vorbei, aber keiner wollte mich mitnehmen. Nach 2 Stunden hatte ich Glück und der letzte Teilabschnitt begann. Die Straße war in schlechtem Zustand, aber irgendwann passierten wir Mpande. Jetzt waren es nur noch 2 Kilometer, dies aber zu Fuß. Die Temperatur betrug in etwa 35 Grad.
Ankunft am Backpacker
Dann nach etwa einer halben Stunde sah ich den Backpacker. Er lag perfekt oberhalb der Mündung des Mpande Flusses in das Meer. Der Kraal bestand aus 2 Rundhütten, wo jeweils 6 Leute schlafen konnten. Außerdem gab es einen großen Aufenthaltsraum, der auch als Bar genutzt wurde. Draußen befanden sich diverse Hängematten, mehr brauchte man nicht. Action würde es hier jedenfalls kaum geben. Dies war also der Platz, wo ich Weihnachten verbringen wollte.
Traumlandschaft mit Rundhütten der Xhosas
Die Landschaft hier ist unvergleichlich. Es handelt sich um eine sanfte Hügellandschaft, die von vielen kleinen Flüssen durchzogen ist. An Regen mangelt es nicht, alles ist sehr grün. Bäume gibt es jedoch kaum, wahrscheinlich wurden sie alle abgeholzt. Überall sieht man die Rundhütten der Xhosas, der Bewohner der Transkei. Viele Einheimische wohnen immer noch in diesen traditionellen Hütten, wobei moderne Häuser immer öfters anzutreffen sind. Zwischen den Hütten laufen überall Kühe und Ziegen frei herum. Die Region zählt zu den ärmsten des Landes, eine Folge der Apartheidzeit. In jenen Tagen war die Transkei ein so genanntes Homeland. Darunter versteht man nur von Südafrika anerkannte unabhängige Staaten der schwarzen Bevölkerung. Die Apartheidregierung nutzte die Bevölkerung hier nur als billige Arbeitskräfte, die für einige Monate in die weißen Regionen zum Arbeiten kommen durften und dann wieder abgeschoben wurden. Es wurde keinerlei Geld für Infrastruktur und Bildung ausgegeben. 17 Jahren nach Ende der Apartheid sind die Folgen immer noch überall zu sehen. Trotz der Armut sind die Bewohner nette und freundliche Personen, die sich gerne mit Touristen unterhalten.
Wandern an der Wild Coast
Die Küste hier wird „Wild Coast“ genannt. Ee ist eine wildromantische Küste, die immer wieder von steil aufsteigenden Hügeln und dazwischen liegenden Bächen durchsetzt ist.
Hierher kommt man zum Baden, Surfen, Wandern und Kanu fahren. Und zum Haschisch rauchen. Eigentlich ein total entlegener Platz in Südafrika, gibt es hier seit kurzer Zeit auch einen Handyempfang. Am ersten Abend saß ich auf der Couch im Aufenthaltsraum, als erster der Gäste rein kam. Das Gespräch begann folgendermaßen: „Hi, Where are you from?“, „Germany“, „Woher?“, „Thüringen“, „Wo da genau?“, „Gera“. Selbst hier in der fernen Transkei traf man auf Leute, die nur 3 km von der eigenen Schule entfernt auf ein anderes Gymnasium gegangen sind. Thomas verbrachte hier seinen Weihnachtsurlaub. Ansonsten tat er ein Praktikum bei einer deutschen Firma in Johannesburg.
Zurück in die Zivilisation
Die Woche war jedenfalls himmlisch. Jeden Tag baden, etwas spazieren gehen und viel am Strand oder in der Hängematte liegen und lesen. Abends wurde immer ein leckeres Essen vom Backpacker – Team vorbereitet. Danach saß man zusammen, trank mehrere Bier und quatschte. An Heiligabend gab es einen Festbraten, ansonsten merkte man nicht, dass es ein besonderer Tag war. Am letzten Tag brachte mich der Besitzer der Lodge bis zur Hauptstraße, von dort erwischte ich dann einen Minibus bis nach Umtata. Da die Haltestelle des Busses nach Kapstadt außerhalb der Stadt war, mietete ich vom Zentrum gleich den ganzen Minibus für die verbleibende Strecke. Der Fahrer brachte mich bis zur Tankstelle, wo der Bus halten sollte. Mit 5 Stunden Verspätung kam er dann auch und brachte mich zurück nach Kapstadt. Ich erreichte die mother city am Nachmittag des 31. Dezember, pünktlich, um Silvester zu feiern. Das zugegeben etwas bescheidene Feuerwerk erlebte ich an der Waterfront, nachdem ich den Abend mit Studenten meiner alten Sprachschule verbrachte.
Beurteilung der Südafrika – Campingrundreise
Es gibt mehrere Tage, wo man nur am Fahren ist. Jedoch ist normalerweise jeder 3. Tag fahrtfrei. Bei der Campingtour schläft man im Zweipersonenzelt, nur der Schlafsack muß mitgebracht werden. Neben dem Reiseleiter = Fahrer ist stets ein Koch mit im Team, der wirklich leckere Mahlzeiten zubereitet. Erwartet wird, daß jeder Mitreisende beim Aufbau der Zelte mithilft, seinen Aufwasch selber macht und ca. 2mal beim Kochen hilft. Abends sitzt man dann am Lagerfeuer. Besonders schön ist es, wenn die Reisenden aus einer Vielzahl von Ländern kommen. Am meisten vertreten sind neben Deutschen Australier, Neuseeländer, Amis und Engländer. Somit ist es auch möglich, sein Englisch aufzufrischen.
Weitergehende Informationen finden sich in diesem von mir geschriebenen Artikel.
Overlandtouren: Anbieter & Preise
Es gibt diverse Anbieter, welche während der Hauptsaison fast täglich in Kapstadt starten. Ist man vor Ort in Kapstadt, dann kam man die Reisen bei diversen Agenten beispielsweise auf der Long Street buchen. Alternativ bietet sich auch eine Onlinebuchung an. Dann sollte man jedoch vorher prüfen, dass man nicht den gesamten Reisepreis vorab zahlt.
Acacia http://acacia-africa.com/
Absolute Africa http://www.absoluteafrica.com/
Dragonman http://www.dragoman.com/
Drifters http://www.drifters.co.za/
Nomad Tours https://nomadtours.co.za/
Die hier beschriebene Rundreise hatte ich bei Nomad – Tours direkt vor Ort in Kapstadt gebucht.